Letze Woche Freitagnachmittag haben wir uns am Lagerfeuer zur Fehlerkultur in unseren Organisationen ausgetauscht. Uns vereinte der Wunsch, nach Lösungen Ausschau zu halten und nicht nach Sündenböcken zu suchen oder zu einem abgestempelt zu werden.
Neben dem Konzept der psychologischen Sicherheit beschäftigten wir uns in unserem Online-Workshop mit dem Gefühl der Scham. Dieses Gefühl entsteht, wenn wir in bestimmten Situationen versagen, kritisiert werden oder uns selbst kritisieren. Z.B. wenn uns in einer Präsentation ein Patzer passiert, oder wenn wir von Normen und Werten abweichen, die in der Arbeitskultur gesetzt sind.
Vielleicht erröten wir oder fühlen uns gelähmt, vielleicht überspielen wir die Scham auch mit Aggression oder Vorwürfen. So oder so ist uns die Situation und das Gefühl sehr unangenehm: wir beobachten aufgeregt die Reaktionen unserer Gegenüber. Lachen oder grenzen Sie uns aus? Wir bekommen Angst vor Isolation und Einsamkeit. Unser Bedürfnis nach Wertschätzung und Zugehörigkeit wird nicht erfüllt.
Mit Fragen gingen wir als Kleingruppe in den Austausch: Wann und wofür haben wir uns schonmal geschämt? Was hat mir geholfen, zu meinem Fehler zu stehen? Was hat mein Gegenüber getan? Oder andersherum: Was habe ich getan, damit der/die Andere aufhören kann, sich zu schämen? Wie konnte ich meinem Gegenüber psychologische Sicherheit geben?
Als wenn sie sich schon ewig kennen würden, gingen unsere Teilnehmenden in einen intensiven Austausch und konnten von- und miteinander lernen. Das war ein sehr inspirierender Freitagnachmittag.